Gibt es den Weihnachtsmann und Osterhase wirklich?

Gibt es den Weihnachtsmann wirklich?
Gibt es Osterhasen und Weihnachtsmann wirklich? - Wie sag ich es meinem Kind? / Foto: © JenkoAtaman

Mama, Papa - gibt es nun den Weihnachtsmann / Osterhasen - ja oder nein?

Weihnachtsmann und Osterhase - Warum diese Symbolfiguren für Kinder eine Bereicherung sind

Wer kennt die Frage nicht: Mama gibt es den Weihnachtsmann ja oder nein?
Geht es um den Weihnachtsmann oder den Osterhasen, schwanken die Meinungen von Eltern in Deutschland sehr. Während einige die Legenden von den Bringern der Geschenke zu den Festtagen mit der Unbefangenheit der Kindheit verbinden, lehnen andere diese Märchengestalten vehement ab. Hinzu kommen unterschiedliche Glaubensansichten, denn in unserer Gesellschaft leben heutzutage Menschen aus zahlreichen Kulturen und nicht bei allen sind der Weihnachtsmann oder der Osterhase Tradition. In vielen Familien gehört deren Besuch aber zum Weihnachts- und zum Osterfest dazu, vor allem dann, wenn Kinder im Haus sind.

Wie Kinder die Tradition des Weihnachtsmannes erleben

Der Weihnachtsmann als Überbringer der Weihnachtsgeschenke ist vorwiegend in evangelisch geprägten Gebieten vertreten.
In anderen Regionen oder Ländern kommen stattdessen das Christkind, Santa Claus oder das Väterchen Frost. Dieser weihnachtliche Brauch ist schon seit langem bekannt, wenngleich sich die Größe und die Art der Geschenke sowie das Erscheinungsbild des Weihnachtsmannes in den letzten Jahrzehnten merklich verändert haben. Bei vielen Familien erscheint der Weihnachtsmann in der Dämmerung des Heiligen Abends mit einem großen Sack voller Geschenke und bringt damit die Augen kleinerer Kinder zum Glänzen. Manchmal kommt der Weihnachtsmann auch nicht persönlich, sondern legt die Geschenke heimlich unter den Weihnachtsbaum und sorgt damit bei Kindern ebenfalls für großes Staunen. Je älter Kinder werden, umso größer werden jedoch die Zweifel und plötzlich wird die Uhr des Onkels am Arm des Weihnachtsmannes erkannt oder er riecht nach dem Rasierwasser des Vaters.

Kind mit Ostereiern
Hat der Osterhase die Eier gebracht oder war es
doch Mama und Papa?
Foto © Nicole Effinger

Der Hase als Symbol für das Osterfest

Der Hase, der die Ostereier im Garten versteckt, wird zum ersten Mal im 17. Jahrhundert in einer Abhandlung erwähnt. Üblich war dieser Brauch anfangs vor allem in der Pfalz, im Elsass, in Westfalen und in Oberdeutschland. In anderen Regionen galten damals noch andere Symbolfiguren als Lieferanten für die Ostereier, und zwar der Storch in Thüringen, in manchen Teilen Westfalens der Osterfuchs und der Kuckuck in einigen Gebieten der Schweiz. Durch Auswanderer verbreitete sich der Osterhasen-Glauben im Laufe der Zeit auch in vielen anderen Ländern der Erde. Der Osterhase erledigt seine Arbeit heimlich wenn die Kinder noch schlafen und ist ihnen daher eher als Figur in Kinderbüchern oder als Schokoladenfigur bekannt. Während sich kleinere Kinder am Ostersonntag begeistert auf die Ostereiersuche machen, wird das Interesse daran mit zunehmendem Lebensalter verschwinden.
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Wie lange glauben Kinder an den Weihnachtsmann und den Osterhasen?

Auch wenn die Eltern die Legende vom Weihnachtsmann und vom Osterhasen lange aufrecht erhalten und diese Symbolfiguren zu jedem Fest dazugehören, beginnen die meisten Kinder irgendwann an ihnen zu zweifeln.
Und immer öfer hört man die Frage: "Gibt es den Weihnachtsmann wirklich? "
Ursächlich dafür sind meistens Gespräche mit größeren Geschwistern beziehungsweise anderen Kindern im Kindergarten oder in der Schule sowie Sendungen im Fernsehen. Es ist also meistens gar nicht notwendig, dass die Eltern hier Aufklärungsarbeit leisten. Wann es soweit ist, kann man nicht voraussagen. Manche Kinder glauben bereits im Vorschulalter nicht mehr an den Weihnachtsmann, andere halten den Glauben daran noch länger aufrecht. Manche Kinder wiederum möchten ihren Eltern die Freude am Spiel mit den Symbolfiguren nicht verderben und verraten ihre Zweifel daher nicht. Kommen jedoch die ersten zweifelnden Fragen, sollten Eltern diese ehrlich und wahrheitsgemäß beantworten und nicht auf einer Scheinwelt beharren.

Weihnachtsmann und Osterhase - Wie und wann sag ich meinem Kind die Wahrheit?

Das sagen Psychologen und Erziehungswissenschaftler:
Die meisten Psychologen sind sich darüber einig, dass Märchen generell die Fantasie der Kinder beflügeln und damit deren geistige Entwicklung unterstützen.
Auch die Illusionen vom Weihnachtsmann und vom Osterhasen gehören in das Reich der Märchen. Es spricht also nichts dagegen, diese so lange zu hegen, wie das Kind daran glauben möchte. Viele Wissenschaftler und Ärzte haben sich mit dem Thema beschäftigt, wie der Psychoanalytiker, Kinderpsychologe und Erziehungswissenschaftler Bruno Bettelheim, der die Märchen in seinem 1976 erschienenen Buch "Kinder brauchen Märchen" als Lebenshilfe beschreibt.

Es gibt allerdings auch Psychologen wie Kathy McKay aus Australien und Christopher Boyle aus England, die davor warnen, den Mythos vom Weihnachtsmann und vom Osterhasen zu lange zu bewahren. Die Kinder könnten das Vertrauen in die Eltern verlieren, wenn sie diese Symbolfiguren als Lüge entlarven. Wissenschaftliche Belege hierfür gibt es jedoch nicht und viele Eltern und Großeltern werden bezeugen können, dass die Beziehung zu ihren Kindern und Enkelkindern die Festtagsmythen im frühen Lebensalter unbeschadet überstanden haben.

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