Weihnachtspyramide aus dem Erzgebirge

Weihnachtspyramide mit brennenden Kerzen
Eine Weihnachtspyramide aus dem Erzgebirge
Foto © schnuckie29

In der Adventszeit ist es eine weit verbreitete Tradition, die Wohnung weihnachtlich zu schmücken. Besonders die Menschen aus dem Erzgebirge legen darauf viel Wert und so werden alljährlich nach dem Totensonntag all die kleinen und großen Kartons mit der Weihnachtsdekoration hervorgeholt.

Neben dem Schwibbogen und diversen Räuchermännchen gehört dabei die Pyramide in vielen Häusern zur "Grundausstattung". Sie ziert zudem in der Weihnachtszeit viele öffentliche Plätze und ist Bestandteil der meisten erzgebirgischen Weihnachtsmärkte. Aber wie entstadt die Weihnachtspyramide und warum ist sie so teuer?

Tischpyramide oder Prachtexemplar?

Die Weihnachtspyramide aus dem Erzgebirge wird in der Regel aus Holz gefertigt und traditionell mit Kerzen betrieben. Durch die aufsteigende Wärme setzt sich das Flügelrad in Bewegung und die Pyramide beginnt sich zu drehen. Wer aus Sicherheitsgründen lieber auf einen elektrischen Antrieb inklusive Glühlampen setzt, der wird selbstverständlich in diversen Kunsthandwerkerstuben genauso fündig wie die Liebhaber der ursprünglichen Variante. Weihnachtspyramiden sind in unterschiedlichen Größen erhältlich. Die kleinen werden gern als Tischschmuck verwendet und bestehen aus nur einem Drehteller. Größere Exemplare können 3- oder sogar 4-stöckig sein und ersetzen bei manchen Familien sogar den Weihnachtsbaum. Auf den Drehtellern befinden sich unterschiedliche Figuren. Diese können entweder christlichen oder weltlichen Ursprungs sein. Vielfach wird auf einer erzgebirgischen Pyramide die Weihnachtsgeschichte dargestellt. Aber auch Motive aus dem Bergbau, aus verschiedenen Märchen oder aus der Natur sind denkbar.

Geschichte der Weihnachtspyramide

Bereits im 18. Jahrhundert entstanden aus mit grünen Zweigen umwickelten Stäben, welche am oberen Ende zusammengefügt wurden, die Vorläufer der heutigen Weihnachtspyramiden. Sie wurden mit Kerzen geschmückt und sollten so Licht in die Dunkelheit bringen. Dieses Gestell besaß für viele Menschen Ähnlichkeit mit einem einfachen Lichterbaum, doch die Bergleute aus dem Erzgebirge erinnerten sich beim Anblick dieser einfachen Konstruktionen eher an ein Pferdegöpel und begannen, den Bereich um das Stabgestell mit Figuren zu schmücken. Die Talgkerzen, mit denen zunächst die Pyramiden betrieben wurden, waren sehr teuer und daher nicht für alle Menschen erschwinglich. 1830 wurde das preiswerte Paraffin entdeckt und von diesem Zeitpunkt an verbreitete sich die Pyramide ziemlich schnell. Heute ist sie nicht nur im Erzgebirge beliebt, sondern findet überall auf der Welt ihre Anhänger.

Erzgebirgische Pyramiden sind ihren Preis wert

Bei Weihnachtspyramiden aus dem Erzgebirge handelt es sich um handgefertigte Volkskunst, welche in der Regel gedrechselt, geschnitzt oder durch die Arbeit mit der Laubsäge hergestellt wird. Die Figuren sind ebenfalls meist geschnitzt oder gedrechselt. Oftmals werden Weihnachtspyramiden auch aufwendig verziert und mit vielen kleinen individuellen Details versehen. Je nach Aufwand variieren hier natürlich die Preise stark. So sind einfache Tischpyramiden schon für unter 50 Euro erhältlich, während der Kunde für ein mehrstöckiges Exemplar auch schon einmal eine vierstellige Summe auf den Tisch legen muss. Dafür erhält er aber auch ein hochwertiges Qualitätsprodukt, welches in keinster Weise mit den billigen Pyramiden aus Fernost vergleichbar ist.

Traditionelle Pyramiden sind nach wie vor beliebt, jedoch bietet das Kunsthandwerk auch moderne Varianten. Ob gotischer oder orientalischer Stil, mit Bergmannsfiguren oder Tieren des Waldes - Weihnachtspyramiden sorgen in jedem Fall für die passende Stimmung in der Adventszeit.
Tipp: Bei so einer handgefertigten Weihnachtspyramide kann man auch einige Ersatzteile wie Glaslager, Pyramidenflügel oder Kerzenhalter nachkaufen. Sollte also ein Teil mal kaputt gehen, muss man nicht gleich eine neue Pyramide kaufen.
Text: K. L. / Stand: 07.07.2023