Adventskranz

Ein Adventskranz
Adventskranz kaufen oder selber basteln?
Foto © Reinhold Einsiedler

"Advent, Advent, ein Lichtlein brennt. Erst eins, dann zwei, dann drei, dann vier: dann steht das Christkind vor der Tür." Diesen Vers kennt wohl fast jedes Kind im deutschsprachigen Raum. Jeden Sonntag im Advent wird auf einem mit 4 Kerzen geschmückten Reisigkranz ein Licht entfacht und ungeduldig zählen wir die Wochen bis zum heiligen Fest. Das Wort "Advent" kommt aus dem lateinischen "adventus" und bedeutet Ankunft. Wir bereiten uns somit auf die stillste Zeit des Jahres sowie die Geburt Christi vor. Der 1. Adventsonntag ist übrigens zugleich auch der Beginn eines neuen christlichen Kirchenjahres. Hat man dann die letzte Kerze angezündet, erstrahlt kurz darauf die Wohnung in vollerem Glanz - dann leuchtet der Weihnachtsbaum

Der Ursprung des Adventskranzes

Noch gar nicht so lange gibt es bei uns den allseits beliebten Adventskranz. Erst Mitte des 19. Jahrhunderts fand er durch einen evangelischen Pfarrer, Johann Hinrich Wichern, in einem Erziehungsheim in Deutschland seinen tatsächlichen Ursprung. Waren ursprünglich 24 Kerzen auf dem Kranz (20 kleine für wochentags und 4 große für die Sonntage), so sind schließlich nur noch 4 übrig geblieben, welche uns die Wartezeit bis zum Weihnachtsfest verkürzen sollen. In vielen Ländern wie z.B. in Österreich wurde der Adventskranz gar erst nach dem 2. Weltkrieg so richtig populär. Anfangs wurde er nur in Kirchen aufgestellt und nahm erst in den 60-er Jahren des letzten Jahrhunderts Einzug in die Haushalte.

Dekoration des Adventskranz

Die gewählte Form des Kreises wird als Symbol des Erdkreises, der Ewigkeit und als Symbol Gottes verstanden, zudem ist er ein Zeichen der Hoffnung, dass Licht und Leben siegen werden. Nachdem grün die Farbe der Hoffnung ist, sollte auf jedem Kranz etwas Grünes zu finden sein. Meist finden sich auf den heutigen Adventskränzen Kerzen, farblich passende Schleifen, Nüsse, Oranzenscheiden, Tannenzapfen oder farbige Kugeln. Auch finden sich jedes Jahr neuartige Adventskränzen, die sich dann Adventsgesteck nennen, da sie eben nicht mehr die klassische runde Form haben, sondern z.B. ein Viereck bilden oder alle Kerzen stehen nebeneinander usw.

Adventskranz basteln

Ob man nun einen fertigen Kranz im Geschäft kauft oder aber ob man bei trübem Novemberwetter Lust auf das Selberbasteln bekommen hat - der Vielfalt sind keine Grenzen gesetzt. Beliebt sind nicht nur die klassischen grünen Kränze mit roten Kerzen: Längliche Formen kommen immer mehr in Mode. Dazu braucht man nur einen fertigen Strohkranz in der Mitte durchzuschneiden und mit Reisig und Draht zu umwickeln. Auch Efeu, Konifere und Buchsbaum machen sich gut als Hülle des Strohgerüstes. Trendig sind aber auch Kerzenteller mit Weihnachtsschmuck dekoriert oder Kränze aus Zapfen oder mit Watte umhüllt. Mit Minikugeln, Engel, Nüsse, getrockneten Blüten, Schleifen oder Engelshaar lassen sich individuelle Kränze für jedes Zuhause gestalten. Zimt, Gewürznelken und getrocknete Orangenscheiben geben zudem einen weihnachtlichen Duft ab.

So bleibt ein "echter Kranz" haltbar bis zum Weihnachtsfest

Damit man sich bis zum Weihnachtsfest an seinem Kranz erfreuen kann, sollte man den Raum, in dem man den Reisigkranz aufstellt, nicht zu warm halten. Trockene Heizungsluft bekommt ihm gar nicht und er beginnt schnell zu nadeln. Am besten sprüht man ihn mit etwas duftneutralem Haarspray ein und stellt ihn gelegentlich auf den Balkon oder die Terrasse zum Frischlufttanken. Aber auch auf einen Teller gestellt mit etwas frischem Wasser bleibt der Adventskranz bis zum Entzünden der letzten Kerze frisch und nadelt nicht.
Text: L. R. / Stand: 23.02.2024

Weihnachtsbräuche